Wie ja sicher sehr viele wissen, gab es auf dem Parcours der Modellgiganten 1:8 auf der INTERMODELLBAU Dortmund einen Container-Brückenkran, der vor einigen Jahren in der „LAHNTALSCHMIEDE“ als Gemeinschaftsarbeit mehrerer Leute entstanden ist. Auch in diesem Jahr sollte dieser wieder in Dortmund zu sehen sein.
Aber es gibt ein Problem: Ein Containerkran benötigt natürlich auch Container. Da aber aktuell nicht genügend zur Verfügung stehen, haben wir (Ulli und ich) uns entschlossen, eine kleine Serie von 6 Stück anzufertigen.
Darüber werde ich jetzt in Abstimmung mit Ulli nach und nach berichten. Da unsere Container aus Aluminium entstehen, haben wir auch einen neuen Thread begonnen.
Uns war von vorneherein wichtig, das Gewicht möglichst gering zu halten. Das hat Ulli schon bei seinen bereits fertigen Containern beachtet. Grundlage ist Aluminiumblech 1,0 mm sowie Aluminium-Profile der unterschiedlichsten Ausführung. Und natürlich jede Menge Schrauben
Am Anfang stehen die Profilwände:
Grundlage sind zuerst einmal die Seitenwände bzw. die Rückwand mit dem klassischen Profil der Container. Ohne die geht natürlich gar nichts! Daraus folgend habe ich mir ein einfaches Prägewerkzeug angefertigt, welches jeweils im Einzelhub eine Sicke in die Aluminiumbleche presst. Das Anfertigen im Einzelhub auf einer Hydraulikpresse ist schon eine zeitaufwändige Sache: Bleche ausrichten, Winkligkeit überprüfen, Werkzeug-Oberteil aufsetzen, erneut alles prüfen, Hydraulikpresse drückt und die Sicke ist fertig. Dann das Ganze wiederholen, bis ein Blech von mindestens 800 mm Länge verarbeitet ist. Für die Rückwände ist natürlich nur ein kurzes Blech notwendig.
Für die Türen werden die drei Sicken in einen entsprechenden Blechzuschnitt mit dem gleichen Werkzeug eingepresst. Hier muss man nur die Abstände der drei Sicken zu einander beachten. Vorher anzeichnen ist natürlich ein Muss, damit alle Türen der 6 Container das gleiche Bild abgeben. Später wird das Blech mittig geteilt. Somit erhält man dann zwei Türflügel, die aber noch oben und unten auf Länge (=Container-Höhe) angepasst werden müssen.
In Kürze geht's hier weiter mit dem Aufbau der Bodengruppe...
Jetzt geht’s an den eigentlichen Aufbau. Meterweise Aluminium-Profile in diversen Ausführungen wurden u.a. bei WILMS bestellt, Material für die Verschlussstangen, Messing für die Verriegelungen, Bleche für Dach und sonstige Anwendungen geschnitten, etc. Angefangen haben wir mit den unteren Längsträgern und den Querträger der Bodengruppe.
Die unteren Längsträger werden auf Länge abgelängt, entgratet und in diese dann die beiden Löcher für die Gabeln eines Staplers eingefräst. Auch die Breite des Profils muss noch etwas angepasst werden, da es das genau benötigte Maß nicht zu kaufen gibt.
Als nächstes sind die Querträger aus dem gleichen U-Profil dran. Bei 6 Containern müssen insgesamt 90 Profile abgeschnitten und entgratet werden. Massenfertigung macht echt nicht so sehr viel Spaß aber das muss ja sein! Wir sind den Weg gegangen und haben für jede Verbindung der Querprofile an die Längsprofile kleine Winkel 15x15x16 mm abgesägt und diese mit Schrauben M2 zu der Bodengruppe verschraubt. Es gibt sicher auch andere Möglichkeiten zur Befestigung aber wir haben es nun mal so gemacht. Insgesamt werden später an den 6 Containern über 200 kleine Winkel verschraubt sein. Hier nur eine Teilmenge der Profile:
Zwischen den Längsträgern aus U-Profil und den Quertraversen mit den kleinen Winkeln kommt noch ein Blechstreifen 1,0 mm, der später als Anschlag des Seitenwandprofils dient.
Ein ganz wichtiges Teil des Containers sind die Eckstücke. Sie dienen zur Aufnahme der Container beim Kran / Spreader sowie zur Fixierung beim Transport. Diese sind aus einem Aluminium-Vollmaterial auf einer kleinen CNC-Fräse gefräst. Ich glaube, die Fräse von Ulli ist eine Menge Stunden gelaufen! Hier auf den Fotos fehlen aber noch die eingefrästen Langlöcher.
Die fertige Bodengruppe sieht dann aus: (Hier sind jetzt auch die Löcher in den Eckstücken eingefräst)
Jetzt geht’s an den Aufbau. Wir haben mit den Eckprofilen und den oberen Eckstücken angefangen. Angefertigte Winkel aus Aluminiumblech werden unten und oben an der knappen Kante der Eckstücke jeweils mit einer Schraube M 2 befestigt. Eine diffizile Angelegenheit, da man an die hoch stehenden Profile schnell mal anstoßen kann und eine Schraube M2 natürlich nicht extrem viel aushält. Also schnell mit den Wänden weiter machen, damit das Ganze stabil wird.
Stehen die Ecken, erfolgt das Anpassen der profilierten Seitenwände sowie der Rückwand. An den oberen Ecken muss das Blech rechts und links etwas ausgeklinkt werden, damit es zwischen die Eckstücke passt. Wichtig ist das Abstandsmaß der oberen Eckstücke zu einander. Zum einen ergibt sich dadurch die Winkligkeit des gesamten Containers, zum anderen müssen die Längsprofile oben und unten gleich lang sein. Erst nach endgültigem Ausrichten haben wir die Seitenbleche und das Rückblech ausgeklinkt.
Die oberen Längsprofile bestehen aus einem Winkel (dient der Auflage des Dachblechs) und einem Vierkantprofil. Der Winkel ist dabei um die Blechdicke des Dachblechs reduziert mit dem Vierkantprofil verschraubt. Dieses zusammengesetzte Einheit wird zwischen den Eckstücken auf der Seitenwand aufgesetzt und der Winkel mittels Schrauben mit dieser verschraubt werden. Das Vierkantprofil bildet dann den äußeren oberen Abschluss und überdeckt das Seitenwandprofilblech.
Die Seitenwände und die Rückwand werden unten gegen das zusätzliche Blech angelegt und nach dem Ausrichten mit diesem mit Senkkopfschrauben verschraubt. Das gleiche erfolgt an den Eckwinkeln. Somit ist der Aufbau seitlich und hinten schon stabil und es geht mit der Verstärkung im Türbereich weiter. Alle Senkkopfschrauben werden später verspachtelt und geschliffen.
Damit ist der Grundaufbau soweit fertig. Als nächstes geht's mit den Türen weiter...
das Endergebnis kannst Du schon mal hier sehen. 10 / 20 ft Container in 1:8 (2) "Thread #23" Nur mal so vorab. Es sind Clone der bereits gebauten 2 DHL-Container. Wird aber ein anderer "Eigner" werden.....
Ich kann die Bilder leider nicht mehr in großer Auflösung sehen! Liegt das an mir oder wie? Die Ausführung die Ihr macht ist ja fantastisch, da ich einiges an Profilen von Alfer liegen habe, sehe ich gute Chancen mir auch einen ähnlichen Container zu bauen. Ich bin auf die weiteren Fortschritte mehr als gespannt!
sehr schön, da mein Stahlblech Container aus gelaserten Faltblechen noch weiter auf auf sich warten lässt bin ich an eurer Detailausführung sehr interessiert, vor allem interessieren mich die reinen Materialkosten für einen Container bis er fertig ist.
Michael wenn man nur mehr Zeit für die Hobbys hätte......
Nachtrag: Mit einem Trick konnte ich mir die Bilder inzwischen in Groß ansehen! Dabei fiel mir auf das auch ein Türanschlag schon zusehen ist.Wie der ausgeführt ist will ich jetzt unbedingt wissen, büdde büdde!!
Da die Türen gegen seitliches Verwinden des Containers nicht genügend bzw. nur wenig Widerstand aufbieten, haben wir ein Verstärkungsprofil 5 x 20 mm angefertigt. Dieses wird - um 90 Grad abgekantet - jeweils rechts und links in die Eckwinkel eingepasst. Sowohl in den Eckwinkel als auch in das Verstärkungsprofil werden 4 Ausklinkungen für die Scharniere ausgefräst. An das Verstärkungsprofil wird an dem senkrechten Schenkel vorne außen noch eine 45° Schräge angeschliffen. Diese sitzt später genau in der Ecke des Winkels. Dadurch erhält man einen Freiraum, in dem eine Fahrradspeiche o.ä. fixiert wird, auf der sich die 4 Scharniere bewegen können.
Oben in der Mitte stoßen das rechte und linke Verstärkungsprofil mittig aneinander (Länge jeweils anpassen). Von vorne davor und mit der oberen T-Fläche auf gleicher Höhe der seitlichen Längsprofile (Auflager für das Dachblech) wird ein T-Profil angepasst, welches von vorne mit den beiden Verstärkungsprofilen mit 4 Schrauben verschraubt wird. Diese bilden dann mit dem T-Profil eine stabile Einheit.
Bevor wir aber das Dachblech anfertigen, wird aus 6 mm Sperrholz der Boden im Container eingepasst. Die Holzplatte schieben wir von vorne in den Container ein. Dabei muss die Platte hinten anschlagen und vorne mit dem unteren Querprofil bündig abschließen und darf nicht überstehen. Sonst schließen später die Türen nicht mehr. Der Holzboden wird dann mit 2 Reihen Schrauben auf die unteren Querprofile aufgeschraubt.
Das alle sieht fantastisch aus. Ich freue mich für Euch wie ein Schneekönig. Habe aber gleich mal eine unangenehme Frage: Wie kann ich Euch überreden mir 8 Containerecken zu übereignen? Da ich keine Fräse habe ist der Selbstbau leider ausgeschlossen. Alternativ wäre eine Skizze brauchbar, da man ja auch "befreundete" Modellbauer fragen.
An dieser Stelle ist das Container-Gehäuse quasi fertig. Jetzt geht’s an die Türen und deren Details. Die Türbleche werden mittig geteilt und in der Höhe angepasst.
Jeder Türflügel wird an die 4 Scharniere geschraubt. Zur Verstärkung bzw. als Abschluss haben wir rechts und links jeweils noch einen Streifen Alublech außen aufgesetzt und mit verschraubt. Natürlich muss das Ganze gut ausgerichtet sein, damit die Türen mittig gut zu einander schließen.