Um dieses Forum-Thema mal anzustossen, stelle ich mal mein Eigenbau-Getriebe für meinen 1:8 Unimog vor, welches kurz vor dem ersten Einsatztest steht. Ich bin nicht sicher, ob sich jemand dafür interessiert resp. was genau von Interesse ist. Der Eine oder Andere kennt vielleicht bereits die dazugehörende Beschreibung auf http://www.makau.ch, also lass ich mal ein paar Bilder sprechen.
Seit diese Photos aufgenommen wurden, sind noch kleinere Änderungen vorgenommen worden um das Schalten zu vereinfachen (zusätzliche Rückholfeder zwischen den Schaltklauen des Hauptgetriebes). Was gibt es sonst noch zu erzaehlen....? Vielleicht einen Hinweis für andere Selbstbauer: Ich habe Passfedern verwendet bei den Mitnehmern. Passfedern sind eigentlich nicht gedacht für bewegliche Wellenverbindungen - zumindest in der Industrie. Beim Gruppengetriebe sowie dem Mitnehmer für den 1./2. Gang des Hauptgetriebes funktioniert das Schalten reibungslos, da diese Passfedern nicht länger als 12mm sind und die Schaltwege im Bereich von +/-4mm. Beim 3.Gang des Hauptgetriebes jedoch legt der Mitnehmer eine grössere Strecke zurück, sodass die Passfeder aus der Nut gehoben werden kann / wird bei höheren Drehzahlen und sich somit der Mitnehmer verklemmt (Eine Lösung ist in Sicht). Fazit für Eigenbauer: Bei Streckenbewegungen, welche mehr als die Hälfte der Dicke des Mitnehmers betragen sollte man auf einen Mehrkantmitnehmer ausweichen (4-Kant, 6-Kant).
Fragen oder Anregungen sind immer willkommen. Ich würde mich freuen, von anderen Modellbauern zu hören, welche ebenfalls Eigenbaugetriebe hergestellt haben und wie Eure Lösung so aussehen. Hat schon mal jemand ein Ziehkeilgetriebe gebaut für sein Modell?
Hallo Sven Die Getriebeplatten wurden von Hand mit Übermass ausgesägt und anschliessend im Paket auf der Fräsmaschine mittels Stirnwalzenfräser auf Mass gebracht. Die inneren Ausschnitte sind teils mit Schaftfräser ausgefräst, die Radien auf der Unterseite sind durch Feilen entstanden. Alle Bohrungen in den Getriebeplatten (Lagersitze, Schaltstangen, EMot-befestigungen) wurden wiederum im Paket auf der Fräsmaschine hergestellt. Sämtliche Wellen, Lagersitze der Zahnräder, Adapter, Flansche etc. sind auf der Drehmaschine entstanden. Die drei 2mm-Passfedernuten in der Hauptwelle sind wiederum im Schraubstock auf der Fräsmaschine gefräst. Die Teilkreis-Langlöcher der Mitnehmer entstanden mittels Teilapparat auf der Fräsmaschine. Die Blecharbeiten sind wiederum reine Handarbeiten mit Ausnahme des Zuschnittes, welcher mittels einer kleinen Abschermaschine (Profiform) eines Bekannten ausgeführt worden ist.
Zu den Maschinen: Zu Beginn des Projektes besasss ich eine kleine Emco Unimat 5 mit Fräsaufsatz, welche zwischenzeitlich durch separate Maschinen ersetzt wurden: Drehmaschine Wabeco D4000E, Fräsmaschine Wabeco F1210E (Ex-Vorführmaschinen)
Ah ja... stabil ist die Sache auf jeden Fall :) Da das Getriebe auch Kräfte aufnehmen muss, welche durch die Schubrohre / Achsen einwirken, muss das Getriebe diese Kräfte an den Rahmen weitergeben können, ohne sich zu verwinden. Du kannst erkennen, dass die Hauptwelle dreifach (!) kugelgelagert ist (links, mitte, rechts). Dies kann man nur erreichen, indem die Lageraufnahmen absolut in der selben Flucht liegen und zwar auch nachdem das "Gehäuse" zerlegt und wieder zusammengesetzt worden ist. Ich würde bei einem nächsten Getriebe auf jeden Fall wieder dasselbe Prinzip für das "Grundgerüst" anwenden, da es schnell und einfach herzustellen ist und wie gesagt den grossen Vorteil hat, dass sämtliche Bohrungen immer fluchten beim erneuten Zusammenbau.
Hat dein Getriebe den Test bestanden? Warum eigentlich 6 Gänge? Hat das (Modell-)technische Gründe, oder einfach nur um Scale zu sein? Allein für die Schaltung werden ja 2 Kanäle der Fernsteuerung "verbraucht". Christian Bunnenberg hat für seinen Absetzkipper eine Technik entwickelt mit nur einem Kanal 2 Servos anzusteuern und damit ein 4-Gang Getriebe zu schalten. Mehr dazu in der Trucks und Details unter Redaktion/Archiv. Er hat das allerdings wieder ausgebaut, da er immer nur im ersten und dritten Gang gefahren ist, der technische Aufwand also in der Praxis nicht benötigt wurde.
Gruß, Sven
wo eine Lösung ist, muss ein passendes Problem zu finden sein....
Hallo Sven Da meine Vorderachse noch nicht fertiggestellt ist, wirds auch nichts mit Testen (und bei schönem Wetter ziehts mich nicht in die Werkstatt...). Zu Deiner Frage, ob 6 Gänge Sinn machen: Ich denke nicht, da der EMotor durch seine Drehzahl/Drehmomentcharakeristik (im Gegensatz zum VB Motor) quasi Zwischengänge beisteuert. Ich kann mir durchaus vorstellen, dass 3 Gänge auch reichen: ein Kriechgang, ein Schnellgang und etwas dazwischen.
Was mich dazu bewogen hat, ein 3-Ganggetriebe mit nachfolgender Gruppenschaltung zu bauen ist a)es hat mich einfach gereizt, so ein Getriebe zu bauen b)EMot wird in den unterschiedlichen Fahrsituationen möglichst immer innerhalb seines besten Wirkungsgrades betrieben.
Die von Dir erwähnte Schaltung ist mir bekannt. Der Umstand, zwei Propkanäle zu "verschwenden" war für mich nicht relevant. Falls in Zukunft (Bsp. Hydraulik) zu wenig Propkanäle vorhanden sind, so werde ich die beiden Schaltservos alternativ mittels einer kleinen Elektronik ansteuern und dieser nur noch die beiden Schaltbefehle (Impulse) Hoch- oder Runterschalten übermitteln. Diese "Schaltimpulse" würden via Multiswitch zur besagten Elektronik gelangen. Diese "kleine Elektronik" könnte beispielweise eine Kombination eines kleinen PWM-Gebers (gibts als IC's in versch. Ausführungen für kleine Leistungen), angesteuert beispielweise von einer CControl (liegt bei mir noch in der Karsumpelschublade) sein, welche einfach realisiert werden kann.
Aber Du hast sicherlichrecht, einfacher ginge es auch, aber eben... der "Basteltrieb" ist manchmal stärker :-) Ich freue mich auf jeden Fall, wenn mein Uni mal fährt und die Praxis selbst Antworten auf Ideen, Fragen und Erwartungen aus der Planungszeit liefert ;-) Ich lasse es Dich/ Euch auf jeden Fall wissen.
lässt sich das Getriebe auch während der Fahrt schalten, oder musst Du im Stand den Gang vorwählen - langsam Gas geben, bis der Gang einrastet. Grundsätzlich ist es natürlich bedienungsfreundlicher die Schaltung auf den Kreuzknüppeln zu belegen. Beim 3-Gang Getriebe in der Regel den "Gashebel" nach Links = 1.Gang, Mitte = 2.Gang, Rechts = 3.Gang.
Wenn ich dich richtig verstanden habe möchtest Du eine Art Tiptronic bauen, wobei nur ein Kanal das Signal rauf / runterschalten liefert?
Gruß, Sven
wo eine Lösung ist, muss ein passendes Problem zu finden sein....
Hallo Sven Im Testaufbau lässt sich das Getriebe auch unter leichter Belastung (Abbremsen Antriebsachse oder Zapfwelle mit Zeigefinger und Daumen) noch problemlos schalten und zwar über praktisch den gesamten Drehzahlbereich des EMotors. Ich bin gespannt, ob das Schalten auch so zuverlässig funktioniert wenn das Fahrzeug schiebt (Bsp. Talfahrt). Die aktuelle Ansteuerung findet durch zwei selbstgebaute "Geber" mit federbelastet Schaltkulissen statt (Haupt- und Gruppengetriebe) welche in der Fernsteuerung am Platz der beiden Schieberegler (FC16) singebaut sind. Damit lässt sich das Getriebe simpel und komfortabel schalten. Das mit der "Tiptronic" ist wie gesagt eine mögliche Alternative, die nur dann zum Zug kommen würde, wenn mir mal in Zukunft zwei Propkanäle fehlen sollten. Das wird wohl noch laaaaange dauern bis ich mal bei der Hydraulik angelangt bin :-) --> Photos von diesen Ein/Umbauten werde ich ein den nächsten Wochen mal anfertigen und ins Netz stellen.
Hallo Bin noch neu im Forum. Habe das Getriebe gerade erst gesehen. Giebt es auch Masse dazu??? und verkaufst du auch so etwas?????? Bin gerade einen Bus Bauj. 1950 am bauen. Hans Jürgen Rüffer
Hallo Jürgen Anbei die (circa) Abmessungen meines Getriebes:
Nein, ich verkaufe keine Modellteile irgendwelcher Art. Ist bloss ein Hobby für mich, für das (leider) zu wenig Zeit zur Verfügung steht. Deshalb habe ich auch keine zeitlichen Möglichkeiten, für andere Modellbauer Teile herzustellen. Seit kurzem gibt es ein 3-Gang-Getriebe des Herstellers Veroma, welches m.E. einen hochwertigen Eindruck macht und zudem sehr kostengünstig ist. Vielleicht wäre das was für Dein Projekt? Stell doch mal ein paar Photos Deines Projektes hier ein. Tönt interessant.
Hallo ich bin Gerade über Dein Getriebe gestolpert das genau das ist was ich für mein Modell brauche und wollte mal nachfragen ob Du dafür Zeichnungen hast und diese eventuell mir geben könntest damit ich mir ein Getriebe nachbauen kann?
Hallo allerseits Zeichnungen im Sinne von Skizzen habe ich. Diese würde ich auch gerne weitergeben, jedoch stimmen einige Skizzen nicht mehr mit der Wirklichkeit überein - sprich, der Frust beim Nachbauen wäre garantiert vorprogrammiert. Zudem finden sich nicht überall Massangaben, was auch nicht sehr hilfreich ist für den Nachbau. Ich habe vor, diesen Winter mal ein paar lesbare Skizzen anzufertigen, welche zumindest die wesentlichen Komponenten abbilden. Ich würde jedoch heute das Getriebe in einigen Dingen etwas anders bauen und nicht mehr soviel Aufwand treiben Ergo auch da wieder so ein Zwiespalt ob es Sinn macht, dafür Zeichnungen hzu veröffentlichen. Man kennt das ja... learning by doing ;-) In welchem Massstab baust Du eigentlich? Wie alt bist Du (steht leider nicht in den pers. User-Angaben)? Welche Maschinen stehen Dir zur Verfügung? Also: Wenn Du bis ca. Februar 08 warten kannst, gibts vielleicht mal ein paar lesbare Skizzen, wenn's die Zeit erlaubt.
Hola Pedro: Gracias ;-) Wozu ein Servonaut? Mein Getriebe hat jetzt schon ein paar Stunden Geländeeinsatz hinter sich und lässt sich auch gut ohne technische Helferlein schalten und zwar auf eine simple Art: Ich habe in meinem Sender eine Schaltkulisse eingebaut, welche ich mit der linken Hand bediene, welche auch für den Gasknüppel zuständig ist. Ein Loslassen desselben hat faktisch denselben Effekt bei diesen Massen ;-) Wie ist denn das Wetter so da unten? Hier ist es seit ca. 1 Woche bitterkalt... brrr... wie ich neidisch gen' Süden blicke....
Hallo Martin, unser Wetter ist seit zwei Tagen sehr feucht, es regnet. Höchsttemperaturen kalte 20°C, morgen soll es wieder schön werden und wärmer. (Nachts 15°C) Sobald mein Sparschwein etwas Speck angesetzt hat, werde ich mir für den MAN die komfortable Servonaut K60 anschaffen. Meine Funke ist zwar ein feines Stück aber leider kann ich mit meiner Drehe nicht so umgehen, wie ich gerne möchte. Meine Ausbildung und mein Wissen hinken hinter der Wirklichkeit her... Zur Zeit ochse ich mit der Anlenkung meiner zwei Vorderachsen (angetrieben) herum. Ich möchte unbedingt die Lenkgeometrie beim Ein- und Ausfedern gleich behalten. Leider gibt es hier keine Experten, die man fragen könnte! Vielleicht bekomme ich von Sven (Löffler) einen Fahrer für meinen Bomber? Das sind so meine Probleme. Große Hilfe bekam ich von Peter (Pit-D)-Lenkgetriebe. Ein gekauftes (Pfützenreuter)lief erst gar nicht.