Ich wollte hier mal dokumentieren, wie ich eine Hinterachse von Veroma zur angetriebene Vorderachse umbaue.
Mein erster Schritt war, dass ich die Achse komplett zerlegt habe, also Steckachsen raus und Diff-Gehäuse raus. Viel mehr ist ja nicht dran
Bei den Veroma-Achsen gibt es paare Unterschiede. Die ältere Version hatte an den äußeren Lagerstellen Gleitlager (8mmx10mm). Die aktuelle hat dort Nadellager mit innen 8mm und außen 12mm. Die Lagerung der Steckachse im inneren (was gleichzeitig als Lagerung für das Differential fungiert) sind immer Gleitlager. Bei der ältere Version hatte die Achse im Inneren ein Messingrohr eingegossen, die aktuelle hat ein Stahlrohr im Alu eingebettet.
Mit der auseinander gebauten Achse habe ich mir dann gedanken gemacht, wie ich die Kardangelenke in den Achsfäusten unterbringen kann und wie das im Fahrzeugrahmen alles passt.
Nachdem ich die Achse auseinander hatte und mir paare Gedanken gemacht habe, habe ich erst mal im CAD was gezeichnet:
So sollte es dann irgendwann aussehen. Die Radnabe ist eine normale VA Radnabe von Schink oder Veroma, in die ich anstatt Kugellager "Dummy"-Kuggellager eingepresst habe. Dazu später mehr.
Achsschenkel wollte ich komplett selber fräsen, die Anlenkungen auch selber herstellen.
Dann hieß es mal ran an die Achse.
Als erstes Achse ausrichten:
Hier habe ich die Bohrungen für die Achsschenkel gebohrt.
Davor habe ich die kleinen Hubbels am Ende der Achse plan gefräst, davon habe ich leider kein Bild. Aber ich hab alles in der gleichen Aufspannung gemacht.
Nachdem ich die Achsschenkelbohrungen gemacht habe, wurde die Achse ausgespannt und umgedreht. Nun wurde die Achse auf den frisch plangefrästen Hubbels gespannt. So habe ich mir erhofft, dass beide Oberflächen parallel zueinander sind.
Anprobe: Lager vom Achsschenkelbolzen: oben und unten sind die gleichen Lager 7x3x5mm Radlager: ich habe die normalen Radnaben für eine nicht angetriebene VA genommen. Die Lager: 13x5x6mm
Auf zur Steckachse: "Kreuzgelenk" habe ich aus einer langen Antriebswelle gebaut Dazu die Welle gekürzt und in der Mitte eben mit einem WIG-gerät einen Punkt drauf gemacht
Dann mal wieder Zusammenstecken:
Äußere Steckachse: Dazu eine 5mm Welle mit Querbohrung und Gewinde auf einem Ende versehen. In die normale Radnabe habe ich "Kugellagerdummys" mit einer Quernut eingebaut.
So sieht es auseinander gebaut aus:
Dann alles nochmal in die Achse eingebaut:
Beim Probespielen ist mir aufgefallen, dass die Achsschenkelschrauben ich nicht festbekomme. Also habe ich mir was anderes Überlegt: Anstatt ein 7x3x5 Lager habe ich ein 7x4x5 Lager verbaut. So konnte ich noch eine Messinghülse verbauen, die dann mit der Schraube auf die Achse geklemmt wird.
So sieht es aus:
Ich wünsche allen einen guten Rutsch ins neue Jahr! :)
Letzte Woche hatte ich etwas Zeit, hatte ein paar Tage Urlaub.
Da konnte ich die Achse etwas testen. Funktioniert so auch gut, dann ist mir jedoch leider das Kreuzgelenk in einem Achsschenkel gebrochen...
Damals hatte ich die Gelenke aus einer gekürzten Antriebswille aus dem Modell-Car-Bereich gebaut. Also neu bauen. Ich denke ich baue die neuen Gelenke aus Vollmaterial und schweiße nicht zwei Enden zusammen.