Hallo Modellbaubegeisterte,

hätt da mal ne Frage:

wie schnell seit ihr mit euren Fahrzeugen unterwegs?

- Fahren eure Modelle Schrittgeschwindigkeit (also im allgemeinen und überschlagsmäßig versteht man bei Menschen unter Schrittgeschwindigkeit eine Geschwindigkeit von 1 Meter pro Sekunde oder 3,6 km/h)
- Fahren eure Modelle die Geschwindigkeit im Maßstab 1:8 (LKW = 60 KM/H Landstraße bzw. 80 KM/H Autobahn) also 7,5 KM/H oder 10 KM/H?
- Fahren eure Modelle "frei Schnauze", also so wie ihr denkt, dass es passt?

Welche Kriterien habt ihr für die Geschwindigkeitswahl herangezogen? Verfügbarkeit Motor, Verfügbarkeit Getriebe, .....

Bin mal auf eure Antworten gespannt...

Gruß
Jo

Hallo Jo,

ich hab die Untersetzung von Getriebe (Akkuschrauber), Verteilergetriebe und Planetenachsen zusammen mit der Nenndrehzahl des ehemaligen Akkuschraubers in der 1. und 2. Stufe zusammengerechnet und dann anhand der Raddrehzahlen die beiden Geschwindigkeiten herausgefunden. Dann hochgerechnet auf Originalmaßstab. Da das nicht wirklich paßte (zu langsam), hab ich beschlossen, das Verteilergetriebe verkehrt herum einzubauen. Jetzt komme ich rechnerisch auf etwa 30 km/h im ersten und 80 km/h im zweiten Gang, was im Modell etwa 3,75 und 10 km/h entspricht.
Allerdings steht der Fahrtest noch aus, weil mein Modell seit Monaten im Regal steht und ich im Moment keine Zeit hab, daran weiter zu bauen.

Gruß,
Franz

Dank eines 3-Gang-Getriebes macht mein Mercedes alles zwischen kriechen und ca. 10 Km/h. Mehrfach in den 90er Jahren in Dortmund/Hamburg und Weilburg ausgiebig getestet.

Hallo zusammen,

mein Volvo war auch ca. 10-12 km/h schnell, da ich aber kein Schaltgetriebe habe ist bei Anstiegen oder Absätzen immer wieder der Strombegrenzer des Fahrtenreglers ausgestiegen bzw. die Vorsicherung durchgebrannt (20A).... ich habe jetzt die Getriebestufe so geändert das nur noch ca 6 km/h möglich sind
das reicht für jeden Parcours und die Stromprobleme sind auch weg. Mein geplanter 8X8 Kipper bekommt ein 2 Ganggetriebe dann auch mit max 6 km/h
denn auf welchem Parcours kann man denn 10 Km/h fahren?

Liebe Kollegen,

immer wieder werde ich auch nach Berechnungen gefragt, bzw stelle fest, dass die Geschwindigkeiten nicht passen, oder gar kein Getriebe verbaut ist und finde deshalb hier mal was zu diesem Thema zu schreiben.
Und da bietet sich der Thread von mc.jo prima an.

Rollen wir mal das Thema von hinten auf.

Endgeschwindigkeit (und das heißt im größten Gang) 10Km/h. (ist gut mit zu rechnen, für Parcours zu schnell, aber dafür gibt es ja Regler !)
Das wären auch 10000m in 60min.

Teilen wir nun die 10000m / 60min erhalten wir die Stecke pro minute
10000m / 60min = 166,66666m pro Minute. Damit können wir später einfacher mit Umdrehungen pro minute rechnen.

Der Durchmesser der Räder spielt bei der Geschwindigkeit eine große Rolle.
Davon berechnen wir nach Formel:
U = 2 mal π mal r, oder auch Durchmesser mal π

Nehmen wir mal an, wir haben Räder mit 150mm Durchmesser. Davon ist dann der Radius 75mm
Einsetzen in die Formel:
Umfang = 2 x 3,14 x 75mm ergibt 471mm Umfang (150mm Durchmesser x 3,14 = 471mm)
Es wird also eine Wegstrecke von 47,1cm pro Umdrehung des Rad’s zurückgelegt

Umrechnen in Meter: (1m = 100cm)
47,1cm / 100 = 0,471m pro Radumdrehung

166,666666m/min geteilt durch 0,471m pro Umdrehung ergeben 353,85 Umdrehungen pro minute (rpm)
Mir gekannte Hinterachsen haben ein Übersetzungsverhältnis von 3:1, bzw bei Planeten Achsen 10:1. Das heißt, am Beispiel 3:1, drei Umdrehungen am Kardan (Eingang Hinterachse), ergeben eine Umdrehung des Rades.

Wir benötigen also am Eingang der Hinterachse, also am Kardan, die dreifache Umdrehung, damit wir 10Km/h fahren können.

353,85rpm x 3 = 1061,55rpm am Kardan bei 10km/h Geschwindigkeit.



Nehmen wir mal diesen Motor an.
Dunker Elektromotor, für den Maßstab 1/8, Nennspg. 12 Volt, Leerlaufdrehzahl 3600 U/min, Leerlaufstrom 0,6 A, Nenndrehzahl 3100 U/min, Leistung 44,5 W, Nennstrom 5,2 A, Anlaufmoment 82 Ncm, Nenndrehmoment 13,7 Ncm,

Dieser dreht also 3100rpm unter Last. Um unsere Umdrehung am Kardan zu erhalten, benötigen wir also ein Getriebe dazwischen mit einer Untersetzung von 2,9 ~3:1 Getriebe im großen Gang.

Für eine kleine Untersetzung (z.B. Bergfahrt, oder langsam Gang) sollte ein zweiter Gang von einer Untersetzung von 1,5 bis 2 Fach kleiner des vorhandenen Ganges sein, damit die Sprünge zwischen den Gängen nicht so groß sind.
Beispiel:
2. Gang Untersetzung 3:1
1. Gang Untersetzung 5-6:1



2. Gänge sollten in der Regel für den Maßstab 1:8 ausreichen, mehr Gänge sind möglich, je nach Geldbörse und Aufwand

Motoren unter 10000 rpm sind zu bevorzugen, da Motoren über dieser Umdrehung recht aufwendige Getriebe benötigen und auch das Lärm - Verhalten negativ beeinflussen.



Viele Brushless Motoren sind für diese Kombination nicht geeignet, da sie Umdrehungen über 10000rpm haben und im Anlauf bei kleiner Umdrehung keine Kraft besitzen

Brushless Außenläufer mit niedriger Drehzahl können verwendet werden.

Aus der Erfahrung heraus , sollten Getriebe so konstruiert werden, dass alle Zahnräder im Eingriff stehen und über Schaltklauen geschaltet werden.

Zahnräder verschieben die in einem anderen Zahnrad einrasten sind immer deutlich laut zu hören !
Zum Thema Getriebebau einfach mal die Suchfunktion benutzen !!!

Gruss Ulli