so ein Truck braucht auch noch eine Lackierung. Bisher habe ich nur Lexan-Karossen und Balsaholz mit Lack versehen.
Meine Vorstellungen sind: Aluminiumteile mit einem Alu-Haftgrund zu versehen, danach einen Metallic-Lack und anschließend einen Klarlack (glänzend).
Jetzt gibt es Acryl-Lacke, NC ("Nitrokombi")-Lacke und Kunstharz-Lacke, als Einkomponenten- und als Zweikomponenten-Lack. Diese alle als Spray(dose) oder als Gebinde für die Spritzpistole. Einige Metalliclacke sind aber nicht für Airbrush-Pistolen geeignet, sondern müssen mit größeren Düsen gespritzt werden.
Welches Lacksystem ist langzeitstabil und farbecht genug, welches ist mit "Hausmitteln" verarbeitbar?
Da so ein Truck viele kleine Teile, auch mit Hinterschneidungen hat, kann ich nicht alles mit einmal spritzen. 2K-Lacke in der Spraydose wären nur für den Klarlack brauchbar und auch da würde ich wohl mehrere Dosen benötigen. Denn irgend ein Teil kommt noch hinzu oder muss neu gemacht werden.
Was verwendet ihr, welche Erfahrungen habt ihr und was könnt ihr mir empfehlen?
Hallo Blackbird, Nachdem ich seither vier Trucks selbst lackiert habe, kann ich dir ruhigen Gewissens raten. Als Grundierung für Holz und Metall eignet sich jeder Haftgrund in Spraydosen, da muss nichts spezielles her. Anschliessend, wenn nötig, Spritzspachtel ebenfalls aus der der Dose. Nach gründlichem Nass-Schliff bis zu 1000er Körnung kann man jedweden Lack mittels Airbrush auftragen. Ich habe gerne die wasserdünnen, hochpigmentierten Lacke von "METALFLAKE" verwendet mit 03er Düse. Der trocknet fast schon unterwegs. Allerdings ist eine Filtermaske notwendig, enthält Toluol ! Für die meisten Airbrush`s gibt es auch 05er Düsensätze, habe ich für Goldglitter erfolgreich eingesetzt. Nach anschließender Mattierung mit feiner Stahlwolle solltest du den 2K Klarlack beim Profi aufbringen lassen. So teuer ist das nicht und das Ergebnis ist auf jeden Fall zufriedenstellend.
Deine Empfehlung ist das Spritzen der "finalen" Farbe mit der Airbrush-Pistole? Die Vorbereitung je nach Untergrund, mit Dose oder auch mit Pistole. Kann ich da Acryl- und NC-Grundierungen verwenden, z.B. die von Dupli-Color?
Metallic-Lacke gibt es offenbar mit verschieden großen "Flitter"-Teilchen. Die Kfz-Farben würde ich gerne nehmen, da sie fast alle RAL-Farbtöne sind, aber leider auch ziemlich große Partikel haben. Da verstopft es doch die Airbruh-Pistole?
Den finalen 2K-Klarlack würde ich schon gerne machen lassen, aber bei den unzähligen Kleinteilen, die meine Trucks haben, bin ich mir nicht sicher, ob sich das ein Profi antut, und was er sagt, wenn ich alle 2 Wochen mit 2 neuen Teilen ankomme?
Da würde ich es doch lieber selber machen.
Wie lange kann man warten von der Farbgebung mit Metalliclack und der Versiegelung mit Klarlack? Manche Metallic-Partikel (Aluminium) sollen zum Vergilben neigen.
Hallo Lothar, Grundsätzlich kann man von Beginn an mit der Airbrush arbeiten. Nur muss man eben dann immer zu große Gebinde einkaufen, welche dann zehn Jahre im Regal eintrocknen. Mir ist auch nicht bekannt, aus welchem Material deine Karosse besteht und wie es um die Lackier-Ausrüstung bestellt ist. Dupli-Color habe ich unten herum auch verwendet, ist OK. Etwas würde ich meinen Airbrush-Pistolen nie wieder antun, nämlich 2K Lacke, denn die ruinieren die Düsen. Wenn du Acryl verwenden möchtest, dann gleich von unten her. Ansonsten mit Lösungsmitteln bei wesentlich besserer Haftung an der Basis. Nun ,was Metallic betrifft. Bezüglich Aluminium hast du völlig Recht, es ist auf Dauer nicht lichtecht. Deshalb kann man z.B. beim METALFLAKE-Händler den Glitter lose kaufen und dem jeweiligen Lack zufügen. Das Zeugs besteht aus Polyester, sinkt im Saugbecher nicht ab, ist UV-beständig und macht unter Klarlack einen Super-Effekt. Wartezeit bis zum Klarlack ist nicht notwendig, denn auch nach dem Finish gibt es keinen Lichtschutz. Deshalb hast du Zeit, bis alle Teile vorbereitet sind. Kleintele wie z.B. Türen, Luftfilter, Spoiler etc. habe ich dann auf einem Stück Latte fixiert, etwa mit Doppelklebe oder anders. Jedenfalls für den Lackierer handlich vorbereitet, damit im Prozess nichts mehr berührt werden musste. Einen kleinen Eindruck bzgl. Lackierung siehst du noch in den angehängten Bildern.
Hallo Siggi, meine Ausrüstung besteht nur aus einem kleinen Industrie-Kompressor mit Wasserabscheider, Überdrucksicherung und 9l-Kessel, der ab 4 bar nachpumpt bis ca. 5,5 bar maximal. Die Karosserie und der Sleeper bestehen aus Aluminium und GfK, der Rahmen und alle Anbauteile (ca. 45-55 Stück) aus Aluminium, wenige Teile aus Messing. Das will ich alles mit Metallic-Rot, Ral 3003 spritzen, einen 2. Truck mit Metallic-Blau, weiß und dunkelrot (USA-One Design). Alu-Haftgrund drunter, Klarlack drüber. Alles andere ist aus Messing und Kupfer und wird verchromt und braucht keinen Schutz. Einige wenige Teile sind Aluminium, poliert und brauchen einen Klarlack als Schutz, idealerweise der gleiche wie für den Lack.
Das Metallicblau auf Deinen Bildern wirkt sehr realistisch, ist das der Polyester-Glitter? Wenn ich meine Lackierung so hinbekommen könnte wie Du, wäre ich glücklich. Bisher beschränken sich meine Lackierarbeiten auf mehrere (Lexan-)Karossen (mehrfarbig) und (Holz-)Flugzeuge, sowie Gehäuse und Frontplatten. Alles mit Spray aus der Dose von Dupli-Color und Oracover (Acryl- und Kunstharzbasis). Meistens ging alles beim ersten Versuch gut und mit dem Ergebnis war ich zufrieden.
Trotzdem will ich gerne in die Airbrush-Technik einsteigen (nur lackieren, keine Kunst) und hatte mir gedacht, eine Badger Crescento 175 mit mehreren Düsen (0, 52mm 0, 77mm und 1, 0mm) zuzulegen. Arbeit dafür hätte ich genug.
Nach Deiner Warnung würde ich jetzt 2K-Klarlack auch nicht mehr selbst verarbeiten und wenigstens die vorlackierte Karosserie und Sleeper zum Profi bringen. Alles andere jedoch selber mit 1K-Klarlack spritzen.
Bei den Lacken geht es mir besonders um die Lichtechtheit und die Härte, also den Kratzschutz. Auf welcher Basis die sind, ist mir eigentlich egal.
Kann man das so machen und sind denn Kompressor und Pistole geeignet?
Hallo Lothar, mit dem Kompressor bist du auf der sicheren Seite, ich selbst bin mit dem kleinen Proxxon schon gut zurecht gekommen. Bei dem hohen Anteil an Buntmetall lohnt dann auch ein Spezialprimer, welcher sich ins Material ätzt und die Stossfestigkeit der Lackierung erhöht. Wichtig ist dabei nur, kurz vor dem Lackieren nochmal mit feinem Vlies die immer vorhandene Oxidschicht zu entfernen. Mit deinen RAL-Nummern kann ich jetzt gerade nichts anfangen, mangels Farbtafel. Das Metallic-Blau am Freightliner ist aufgebaut auf Metalflake Silver (Glitter schon drin) und darüber drei lasierende Blautöne Candy. Als Finish Cristacryl 2K Lack.Das ergibt eine gewisse Tiefe, die man noch verstärken kann mit einer Schicht Klarlack vor dem Blau. Im Übrigen sind KFZ-und Metalflake-Lacke immer lichtecht und bekommen ihren Schutz erst durch den heiß ausgehärteten 2K- Klarlack. Wenn du die Modelle im Anhang siehst und deren Alter erfährst, wirst du es glauben. Das Foto ist von 2004 und danach habe ich den Diamond-Reo angefangen. Der Peterbilt ist Bj.84, Grundierung und Füller vom Baumarkt (zB.Dupli o.Ä.), Metalflake Silver, darauf Candy Rot,anschliessend Schwarz und Cristacryl. Der Freightliner Bj.94, unterm Hemd wie immer, Silver, Candy-Blue, Kfz-Weiss und Cristacryl. Der Western-Star Bj. 03, Dekor Gold mit Zusatz von Glitter, Endfarbe Mazda classic Red, Profi Klarlack. Der Diamond-Reo, zu sehen in meinem Logo, Bj.08, wie üblich grundiert, allerdings lackiert mit wasserbasierten Airbrushfarben und wiederum Profilack. Mit diesen Farben war ich nicht so zufrieden, vielleicht müsste ich damit noch etwas üben. Soweit also zu meinen Erfahrungen. Mit Der Anschaffung einer Brush solltest du noch etwas recherchieren. Dein geplantes Prachtstück scheint mir dann doch etwas zu grosskalibrig. Allerdings habe ich die Entwicklung in den letzten Jahren nicht mehr aufmerksam verfolgt, denn es wird in meiner Schmiede nichts Neues mehr geben.
das waren ja viele Details zum Lackieren. Die Modelle sind sehr gut gelungen, nicht nur die Lackierung. Soweit will ich auch noch kommen, aber da steht mir noch viel Arbeit bevor. Aber die Zeit habe ich.
Den Kompresser habe ich vor knapp 30 Jahren günstig bei einer Werkstattauflösung erstanden und habe ihn bisher nur zum Späneausblasen und hin und wieder zum Reifenaufpumpen verwendet. Bei den Airbrushpistolen habe ich gar keine Erfahrung. Mir ist nur wichtig, dass der Becher unten ist und ich verschiedene Düsen verwenden kann. Eine "gekoppelte Double-Action"-Mechanik wäre auch sinnvoll. Die Badger 175 Crescendo wurde mehrfach in den verschiedenen Foren erwähnt, ist aber, wie Du schon geschrieben hast, ein ziemliche "Prachtstück", besonders, was den Preis angeht.
Lothar, zu irgendeinem Modell von Airbrush kann und will ich dir nicht raten. Dazu müsste ich dann selbst erst mal suchen. Saugbecher und Double-Action ist sinnvoll. Düsengröße ist von den geplanten Anwendungen abhängig, sollte aber nach unten bis 0,15 reichen für kleinere Arbeiten. Ja, dann schau dich mal noch ein wenig um. Man wird sicher im Zuge der Fortschritte noch voneinander hören, hoffe ich. Somit wünsche ich dir zunächst erfolgreiches (Basteln ?) Arbeiten !
Das Thema habe ich gerade auch auf der Pfanne. Dabei hat mir einer im Geschäft gesagt, das ich die Farbe als 2-K Kunstharzlack in Gelb auch ohne Grundierung auftragen kann, da als 2-K Lack die Haftung eh besser ist. Dachte erst, das Alu eine spezielle Grundierung bräuchte. Anschleifen und mit Aceton gut reinigen soll Wunder vollbringen.
Hat da wer schon Erfahrungen, gerade mit Gelb? Werde warscheinlich RAL1021 Rapsgelb verwenden, da es ne alte Maschine ist, kann ich das original CAT Gelb getrost ignorieren.
Deine Raupe (aus dem anderen Thread) ist aus Alu? Schönes Teil, interessiert mich auch sehr, da ich noch ein "Ladegut" für meine Trucks bauen will. Bei Alu habe ich die Erfahrung gmacht, dass es von der Legierung und vom Zustand abhängt, ob eine spezielle Alu-Grundierung notwendig ist. Eloxiertes Alu oder Alu, was lange feuchter Luft ausgesetzt war, da hält der Lack ohne Grundierung nicht gut. Rein-Alu ist meistens auch sehr glatt und bietet keinen guten Haftgrund. Also alles in einem "Rutsch" anschleifen, entfetten, evtl. Siliconentferner, dann Alu-Glundierung und später dann Lack drauf. Möglichst alles vom selben Typ und Hersteller. Das hält dann auch.
vielen Dank für die Infos. Ja, das anschleifen und sauber machen ist das mindeste.
Ob 1-K Lack oder 2-K Lack ist egal, bei beidem wäre grundieren besser?
Hab mich mal bei Ludwig-Lacke umgeschaut. Die sind auch bezahlbar. So 15,-€ für Rapsgelb in 2-K Lack Ausführung. Bloß deren Grundierung habe ich nicht gefunden, nur so nen Füller. Werde die mal anschreiben.
Hallo Michael Alle Buntmetalle verlangen eine Spezial-Grundierung, damit die Lackierung nicht abgestossen wird. Für Alu gibt eine solche als 2K in Gelb/Ocker. Die habe ich sowohl beruflich, als auch für meine vier Modelle verwendet. Das Zeug ist säurehaltig und beißt sich in die Oberfläche hinein. Leider weiß ich nicht mehr den Hersteller, aber frage mal beim Blech/Trapezblech-Lieferanten. Die Grundierung lässt sich gut herunter verdünnen und dadurch auch mittels Airbrush verarbeiten. Die Reaktionszeit ist kurz, man kann deshalb zügig arbeiten. Aber Achtung, die Brush sofort spülen, sonst ist der Düsen-Satz hin !!
Wenn der finale Farbton Rapsgelb sein soll, dann empfehle ich die unbedingt eine weiße Grundiegrung. Gelb ist so ziehlich der besch..... Farbton den man lackieren kann. Ich spreche aus Erfahrung (bin selbst Lackierer).