Hallo Leute.
nach einiger Abstinenz melde ich mich heute mal mit einem Baubericht der besonderen Art zurück. Sein wir doch mal ehrlich und Hand auf's Herz. Kennt Ihr das nicht auch? Manchmal baut man an dem Objekt seiner Begierde und wenn es dann fertig, oder wie in meinem Fall, fast fertig ist, dann kommt das große Grübeln und ein unheilvoller Gedanke schleicht sich in das Hirn: "Was um Himmels willen hab ich da all die Monate bloß gebaut? Kann das Ding wirklich soooooo schwer sein? Kann doch nicht sein, ist doch alles aus Alu und das ist doch als Leichtmetall bekannt, oder etwa nicht?". Die grässliche Realität sieht aber anders aus und jetzt hat man, bzw. in diesem Falle ich das Problem, dass mir meine kleine Raubkatze gewichtsmäßig über den Kopf wächst. Gemerkt habe ich das auf der Modellbau-Messe in Friedrichshafen. Da brauchte ich doch jedesmal zwei junge Freiwillige, welche mir beim runterheben halfen. Ich bin mit meinen knapp 63 Lenzen halt auch nicht mehr der Jüngste und der Stärksten einer schon gar nicht. Seufz. Früher, als ich noch Jung und Hübsch war, da konnte es ja noch angehen, aber heute bin ich ja leider nur noch Und.
Also hab ich mir gedacht, Paule, hab ich mir gedacht, da musst Du Dir was einfallen lassen. Selber rum heben geht nicht mehr. Ist bei diesem Schwergewicht von 75 Kg ja auch net grad das Gesündeste für Dich, jo werklie. Und jedesmal, wennst mit Deiner Mieze spazieren fahren willst, ein paar starke Hilfsarbeiter oder Helfer vom Arbeitsamt holen, ist leider auch nicht im Bereich des Machbaren. Doppel Seufz.
Also, muss ein anderer Helfer her. Und da kam mir auch schon etwas in den Sinn. Jawohl, ihr habt es erraten: Eine Hebebühne muss her.
Und jetzt betritt mein guter Bekannter Matthias Pech mit seiner Firma "Mechaplus" das Spielfeld. Wenn ich das mal so sagen darf. Über ihn hatte ich ja schon in der Rubrik "Hersteller" geschrieben. In seinem Lager befanden sich viele Aluprofile, die er nicht mehr zum Bau seiner Maschinen verwenden kann, da diese Transportschäden wie Kratzer etc. aufwiesen. Diese Profile stellte er mir freundlicherweise unentgeldlich für mein Bauvorhaben zur Verfügung. Vielen Dank dafür.
Die Maße waren größtenteils klar, da ich mich der Einfachheit halber an die Maße seiner Standardmaschinen richtete. Die anderen Teile waren schnell aus dem vorhandenen Profilen zugesägt.
Und damit kann der Bau beginnen. Wünsche gute Unterhaltung bei der Lektüre von Teil 1.


Als Einleitung meine Mieze (Leopard 2A4) auf dem Messestand in Friedrichshafen.


Das Untergestell. Später mußte es etwas geändert werden, damit das hintere Profil etwas steifer wurde.


Hier als Vorlage eine Maschine von Mechaplus. Der Aufbau meiner Vorrichtung ist der Gleiche, nur der Motor ist anders.


Der Aufbau meiner Vorrichtung.


Der Motor aus der Nähe. Dieser stammt aus einem Lift, mit dem man Behinderte in die Badewanne hob. Und nein, er wurde nicht aus einem fertigen Lift entführt. Nur keine falschen Gedanken


Der Rahmen mittig auf dem Untergestell montiert.


Hier nochmal aus der Nähe. Die beiden Haltelaschen sind nicht die einzige Befestigung.....


....denn wer genau hinsieht, kann die hinteren Haltewinkel noch unter dem Profil vorspitzen sehen.


Soweit der erste Teil meines Bauberichtes. Ich hoffe, es hat Euch bis hierhin etwas gefallen und seid schon gespannt, wie es weitergehen soll.


Paul

Hallo Paul,

das ist doch mal ein super Projekt! Ich mag Leute, die brauchbare Geräte aus Minitec-Profilen bauen!
Aber mal so unter uns: ist das nicht viel zuviel Aufwand?
Ich selbst hatte schon mal daran gedacht, einen Hubtisch anzuschaffen, wenn es bei mir mal soweit ist, daß ich alleine ein Modell nicht mehr gehoben bekomme.
Gibt es schon für relativ kleines Geld (vermutlich weniger, als Du für deinen Lift ausgibst) und selbst die einfachsten Ausführungen heben mind. 200kg.

Gruß,
Franz

Guten Abend.
Es geht weiter. Aber zunächst ein Wort an Franz. Mein Eigenbau hat zwei Vorteile. Zum ersten habe ich ja geschrieben, dass Hr. Pech von Mechaplus mir die Profile unentgeldlich zur Verfügung stellt. Günstiger geht's nicht. Zum anderen hat meine Konstruktion den Vorteil, dass ich sie in drei Teile zerlegen kann um sie dann platzsparend unter meiner Werkbank zu lagern. Aber es freut mich sehr, dass Du geantwortet hast. Über weitere Kommentare würde ich mich auch freuen.
So, weiter geht's.


Hier seht Ihr die eine Halterung der Plattform, auf der später die Raubkatze steht.


In dieser Aufnahme kann man die Führungsschiene und die beiden Wägen gut erkennen.


Hier die fast fertige Vorrichtung mit dem Tisch in der oberen Position.


Und hier in der tiefsten Stellung.


Jetzt kommt die Anfangs angekündigte Änderung. Da sich das Profil aufgrund der Masse der Vorrichtung verzog, bzw. federte, mußte ich die beiden äußeren Streben nach innen umsetzen um die Last besser abzustützen.


Deshalb habe ich auch die hinteren Stützwinkel nach außen verschoben.


Das war es mal wieder. Den Abschluss dieses Berichtes bekommt Ihr beim nächsten Mal präsentiert.

Paul

Moin,

eine wirklich gute Idee.
Leider hat nicht jeder so wie du die Möglichkeit, so kosten neutral an die Alu Profile zu kommen. Aber denke mal so mit gut 200 bis 250 Euro an Materialkosten kämen da schon auf einem zu.
Ist aber für so eine Hilfe eigentlich noch im Rahmen und vertretbar.
Nichts desto trotz stellt sich mir die Frage mit dem Antrieb. Dass sich die Bühne hebt und senkt steht außer Frage, aber wie sieht es unter Belastung aus?
Kippt da die Bühne nicht nach vorne, da sie nur auf einer Seite geführt wird?
Hast du das schon einmal unter Belastung getestet?

Gruß

der Jo

Moin zusammen.
Hallo Jo, danke für Deine Zeilen. Kann Deine Frage, ob die Bühne bei Last nach vorne kippt, mit einem klaren Nein beantworten. Bei den ersten Belastungsversuchen, bei denen sich der Junior der Lebensgefährtin von Hr. Pech als Ladegut zur Verfügung stellte, konnten wir lediglich feststellen, dass sich die hintere Strebe des Grundrahmens wie eine Spannfeder verzog, weshalb dem Junior das Ganze dann aufgrund des Gewackels doch nicht mehr so geheuer war. Aus diesem Grunde habe ich dann ja auch die beiden Außenstreben nach innen versetzt, so dass dadurch die sogenannten Scherkräfte besser aufgenommen wurden. Nun verzieht sich nix mehr.
Doch nun zum Endspurt dieses Bauberichtes der etwas anderen Art. Diese letzten Arbeiten fanden natürlich vor dem Test mit Junior statt.


Als erstes zeige ich Euch hier den Schalter, mit dem ich die Bühne rauf und runter steuern kann.


Die Endpositionen der Plattform werden natürlich mit Endschaltern festgelegt.


Hier die komplette Rückseite. Deutlich zu erkennen sind der Hauptschalter und die beiden Endschalter.


Und hier von vorne. Und jetzt kam der Moment, wo der Frosch in´s Wasser rennt. Im Hintergrund seht Ihr meinen Leo, der schon darauf wartet, die Bühne zu testen.


Test erfolgreich verlaufen. Hebebühne steht wie eine eins. Nix federt oder kippt.


Und hier auf der Premiere bei der nächsten Messe in Friedrichshafen.


Damit endet dieser Baubericht. Ich hoffe, dass ich Euch nicht allzu sehr damit gelangweilt habe. Wenn noch fragen sind, dann meldet Euch.

Paul

Moin Moin Paul,
coole Sache!!!
Du hast schon recht mit dem tragen, nix gut für die Rücken!!
Hast Du fein gebaut und überlegt/Konstruiert. Wenn es den Leo schafft, dann sollte auch genügend Reserve für LKW sein. Großes Kino, tolle Sache,
Beste Grüße
Christian

P.S.: ich würde soooooo gerne mal Bilder von Deiner Katze sehen...Baubericht? Rc PanzerForum?